Kaum begegnen wir dem ersten menschlichen Wesen, ein kleines, zerbrechliches Mädchen, wird sie uns auch schon vor der Nase weggeschnappt. Wir bekommen nur zwar einen kurzen Blick auf den Missetäter, aber das große Schattenwesen sah weder menschlich noch tierisch aus. Dennoch, wir sind hier die Helden, also nichts wie hinterher!
Schwierigkeitsgrad: Naja.
Bei dem Versuch, ihr hinterherzueilen, stoßen wir schon auf unser erstes Rätsel. Hier wird klar, dass das Spiel ein möglichst breites Publikum ansprechen möchte: Die Steuerung ist einfach und jeder Schritt wird einzeln erklärt. Ein wenig schade ist es schon, denn es nimmt dem Spiel viel Tempo und Intuition. Wird vor meinen Augen ein Mensch entführt, möchte ich nicht erst in vier Aktionen einen Schlüssel aufheben, aus meinem Inventar ziehen, auf das Schloss halten und im Uhrzeigersinn drehen.
Ein weiteres wichtiges Element: So genannte Wimmelbilder – Suchbilder, bei denen man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht.
Wem das Ganze zu leicht ist, kann sich zu Beginn eine andere Schwierigkeitsstufe aussuchen. Auf der leichtesten glitzert es überall, der Cursor verändert sich bei relevanten Stellen und es gibt Tipps en masse. Auf der schwierigsten sollte man zumindest die Reihe kennen oder zu viel Zeit haben: Keine Tipps, kein Glitzern, kein Garnichts. Ist man neu, verbringt man gern Minuten in jeder Szene mit wildem Klicken – Die Maus ist einem ja auch keine Hilfe mehr. Eine weise Wahl ist also angebracht.
Gestochen scharf und detailliert – An der Grafik kann man nicht meckern.
Das Studio und die anderen Titel der Reihe sind für ihre Grafik bekannt und auch hier werden wir nicht enttäuscht. Die Umgebung ist liebevoll modelliert und sehr detailliert, das Spiel spielt sich trotzdem flüssig und selbst auf meinem alten Laptop problemlos.
Süß, aber überflüssig – Hundetraining á la Nintendogs
Zusätzlich zu der Storyline gibt es noch einige Goodies. Der geneigte Sammler kann ein Kompendium von insgesamt 16 Monsterwesen anlegen – Dieser Pokédex bringt einem allerdings nichts im Spiel. Sofort auf dem Startbildschirm finden wir unseren treuen Hund, der natürlich mit Spielzeug und Leckerlies unterhalten werden möchte. Insgesamt scheinen die Extras eher für das jüngere Publikum zu sein oder noch etwas Zeit schinden zu wollen.
Mit den ungefähr vier Stunden Spielzeit bewegt sich Mystery Trackers ungefähr im Mittelfeld seines Genres. Der Spannungsbogen ist eher flach und allzu überraschend kommt die Story nicht daher – auch an den Stellen, wo mit Musik und Effekten verzweifelt Dramatik erzeugt werden soll.
Die Sammleredition nennt sich natürlich nicht umsonst Sammleredition und kommt mit allerlei liebevoll gestalteten Extras für die eingeschworenen Fans daher. Allem voran ist hier das Bonuslevel zu nennen, dass die Geschichte nochmals zusammenfasst und eine rundum zufriedenstellende Erklärung bietet. Dazu gibt es einige Schätze aus der Designecke: Hintergrundbilder, Bildschirmschoner und Entwürfe der Charaktere und der Szenen. Auch den Soundtrack kann man sich herunterladen und so einfach mal unterwegs in die Stimmung des Spiels eintauchen.